it der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, die Entwicklung der während der Weimarer Republik modernen - neuen - Medien nachzuzeichnen. Einen Schwerpunkt soll dabei das entstehende Medium Rundfunk bilden, das in der Weimarer Republik zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde und - ebenfalls noch in der Weimarer Republik - eine zahlenmäßig vorher noch von keinem Medium erreichte Verbreitung gewann. Daneben sollen aber auch die Fotografie und die Film-Wochenschauen behandelt werden. Auf die Darstellung der Spielfilmentwicklung soll ebenso verzichtet werden (A1) wie auf die Darstellung der ersten Schritte des Fernsehens. Das Fernsehen war in seiner Entwicklung noch nicht so weit, daß es schon eine relevante Rolle hätte spielen können. (A2)
Die - damals - modernen Medien wurden als Thema gewählt, weil diese Massenmedien, die unser Jahrhundert in zunehmendem Maß begleitet und beeinflußt haben, damals wesentlich an Bedeutung und Einfluß gewannen. Leider spiegelt sich diese zunehmende Bedeutung nicht in der Literatur wider. So zahlreich diese zum Thema Fotografie ist, so dürftig ist sie zum Thema Rundfunk. Literatur zum Thema Film-Wochenschau ist für die Zeit des Dritten Reiches ausführlich vorhanden, für die Zeit der Weimarer Republik fehlt sie jedoch fast vollständig.
Diese drei Medien wurden als Untersuchungsgegenstand gewählt, weil sie neben ihrer Gemeinsamkeit als "aufstrebende" relativ junge Medien auch mit den gleichen Problemen konfrontiert waren: Die Notwendigkeit der Ausbildung einer neuen journalistischen Sparte, sowie wirtschaftliche und politische Probleme und Konflikte. Trotz der gemeinsamen Anforderungen war bei jedem einzelnen Medium ein anderer Aspekt von zentraler Bedeutung, worauf jeweils im besonderen eingegangen werden soll.
Entsprechend dem zeitlichen Auftreten der einzelnen Medien soll zunächst die Entwicklung der Fotografie untersucht werden, wobei hier die Entstehung des Fotojournalismus im Mittelpunkt stehen soll. Dem folgt die Darstellung der Entwicklung der Film-Wochenschauen, bei der v.a. die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen besprochen werden. Der nächste Teil der Arbeit befaßt sich mit der Entstehung des Rundfunks. Da private Initiativen hier nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben, soll der Schwerpunkt der Betrachtung hier auf der Organisationsgeschichte einzelner, und den Auseinandersetzungen verschiedener, zumeist staatlicher Institutionen liegen.
Womit eigentlich auch schon die darstellende Form der Arbeit vorgegeben ist, da ein Vergleich der einzelnen Entwicklungen allein schon wegen der unterschiedlichen zentralen Fragestellungen nicht sinnvoll wäre.
Neben diesem darstellenden Teil soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit die behandelten Medien für Historiker als Quellen interessant sind.
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